Frage:
Vor etwa 3 Monaten erlitt ich einen Hörsturz auf dem rechten Ohr. Seither quält mich ein pfeifendes Ohrgeräusch, das mich fast zum Wahnsinn treibt. Ich war auf einer Klinik, erhielt verschiedene Infusionen und Cortison. Das Gehör hat sich wieder teilweise gebessert, das Ohrgeräusch blieb. Momentan brauche ich auf Grund meiner psychischen Verfassung auch eine antidepressive Behandlung. Ist mein Ohrgeräusch nach 3 Monaten schon unheilbar?
Antwort:
Nach 3 Monaten ist ein Ohrgeräusch kaum mehr mit Medikamenten beeinflussbar, aber nicht unheilbar. Für die weitere Behandlung ist Ihre aktive Mitarbeit erforderlich. Bei Patienten mit massivem Tinnitus muss jede, noch so geringe Hörschwäche mit Hörgeräten ausgeglichen werden. Dadurch wird nicht nur das quälende Ohrgeräusch unterdrückt, sondern auch eine Verstärkung des Ohrgeräusches durch das Gehirn verhindert. Besonders bei Patienten mit geringem bis mäßigem Hörverlust verschwindet das Ohrgeräusch weitgehend mit dem Einschalten des Hörgerätes, da es von Umgebungsgeräuschen teilweise maskiert wird.
Für die Patienten ist es auch ein sehr eindrucksvolles Erlebnis, wenn ein quälendes Ohrgeräusch binnen Sekunden kaum noch wahrgenommen wird. Die Auswahl und Art des Gerätes sowie technische Details der Anpassung sind für den Erfolg aber von entscheidender Bedeutung. Zunächst kehrt das Ohrgeräusch zunächst nach dem Herausnehmen der Hörgeräte wieder, nach längerer Tragezeit der Geräte kann das Ohrgeräusch in Ihrem Gehirn aber auch ganz oder teilweise gelöscht werden.